USA-Reise (17. Tag)

Samstag, 18. September 1999

Wir standen um sieben auf, um rechtzeitig für einen morgendlichen Spaziergang wieder in Bryce Canyon zu sein. Übrigens ist Bryce gar nicht wirklich ein Canyon, denn ein Canyon wird durch einen Fluß in die Landschaft gegraben. Bryce ist “nur” der erodierte Rand des Paunsaugunt Plateau. Der “Canyon ” wurde nach Ebenezer Bryce, einem frühen Siedler, benannt, und die Leute nannten es einfach “Bryce Canyon”.

Bryce Sunrise:

Aber zurück zu unserer Morgenwanderung, die um halb neun begann. Wie man auf dem Foto sieht, war es wunderschön und sonnig! Der Ranger, ein ehemaliger Lehrer, erzählte, daß dies das jahreszeitlich übliche Wetter in Bryce sei: Sonne am Morgen, gegen Mittag Bewölkung und anschließend Regenschauer, auch mal ein Gewitter, dann wieder Sonne am späten Nachmittag. Regenzeit eben. Zumindest an den beiden Tagen unseres Besuchs traf die Vorhersage zu.

Die Wanderung führte uns vom Sunrise Point hinunter in den “Canyon” bis zu Queen’s Garden (“Garten der Königin”). Der Name bezieht sich auf einen von dort sichtbaren Hoodoo, der Königin Victoria sehr ähnlich sieht.

Unterwegs beschrieb der Ranger die unterschiedlichen Bäume und andere Pflanzen im Park und gab kleine Merksprüche als Eselsbrücken an, um die verschiedenen Pinienarten unterscheiden zu können. (Man merkte, daß er Lehrer war. )

Bryce Inside:

Die geführte Wanderung endete in Queen’s Garden, aber wir gingen nicht denselben Weg wieder zurück. Stattdessen gingen wir nach einem Vorschlag des Rangers auf dem Navajo Loop zurück nach oben, der durch den Pinienwald im Tal führte. Als wir kurz Pause machten, um etwas zu trinken, kamen gleich zwei Erdhörnchen angelaufen. Sie hatten offenbar die Hoffnung, von uns mit Keksen oder ähnlichem gefüttert zu werden, aber als sie merkten, daß es bei uns nichts gab, flitzten sie wieder davon.

Chipmunk:

Der Navajo Loop endete am Sunset Point, von wo aus man auf einem der betonierten Wege wieder zum Sunrise Point gelangte, wo unser Auto parkte. Während wir wieder nach oben gestiegen waren, hatte sich der Himmel zugezogen, und es fing pünktlich an zu regnen, als wir gerade am Auto anlangten…

Der Gewittersturm hielt etwa zwei Stunden an, und wir vertrieben uns die Zeit im Besucherzentrum und mit Postkartenschreiben.

Um drei Uhr am Nachmittag besuchten wir einen Vortrag im Auditorium der Lodge. Als dieser vorbei war, ließ sich auch die Sonne wieder blicken, und wir fuhren noch einmal zum Rainbow Point. Diesmal machten wir auf dem Bristlecone Loop einen Spaziergang zum Yovimpa Point.

Zum Abendessen gab es Hamburger in Ruby’s Inn direkt außerhalb des Parks, und wir machten noch einen Abstecher zum Fairyland Point, der von einer Abzweigung kurz vor dem Eintrittshäuschen zu erreichen ist.

Dann besuchten wir noch einen letzten Vortrag in der Lodge des Parks, diesmal über die historische Entwicklung des National Park Services. Die Rangerin erzälte auch von ihrem Beruf und den Arbeitsbedingungen. Man muß seinen Job wohl wirklich lieben, wenn man bereit ist, den ganzen Sommer über hart zu arbeiten, im Winter arbeitslos zu sein und alle paar Jahre zu einem neuen Park umzuziehen…


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