Sonntag, 5. September 1999
Wir standen um sechs Uhr auf und hatten schon alles gepackt, als es um sieben endlich Frühstück (Tee und Muffins) gab. Dann waren wir auch schon unterwegs zum Highway 1. Wir hatten gehört, daß die Strecke und die Landschaft wunderschön sein sollen, aber leider konnten wir davon (zumindest anfangs) fast gar nichts sehen, denn es war nebelig!
Unseren ersten Stop legten wir kurz nach Carmel-by-the-Sea ein, wo wir vom Parkplatz aus einem kleinen Pfad bis zu den Klippen folgten. Man konnte sogar bis zum Wasser hinunterklettern.
Die Wellen waren beeindruckend groß, und irgendwo konnten wir auch Robben oder Seelöwen hören, nur zu sehen waren sie leider nicht.
Dann fuhren wir weiter und hielten hier und dort kurz an. Der Nebel hielt sich relativ lange, aber ab und zu war die Straße hoch genug auf den Hügeln, daß wir über den Nebel hinwegkamen. Oben war es schön sonnig!
Auf dem Bild kann man den Ozean nicht sehen. Was wie Wasser aussieht, ist in Wirklichkeit das Nebelmeer von oben!
Unser nächster längerer Halt war ein paar Kilometer nördlich von San Simeon. Unser Reiseführer schrieb, daß es dort Buchten gibt, wo man Robben beobachten kann, und tatsächlich lagen dort Dutzende am Strand!
Man konnte bis auf vielleicht 10 m an sie herankommen, ohne sie zu stören, und manche Leute versuchten sogar, noch näher heranzugehen. Die Robben lagen dicht aneinandergedrängt oder in den Tang “gekuschelt” und ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Manche waren richtig knuddelig!
In San Luis Obispo verließen wir den Highway 1, aßen Sandwiches zu Mittag und bogen dann auf den Highway 58 in Richtung Osten ab. Direkt außerhalb der Stadt sahen wir ein Schild: “Nächste Tankstelle 80 Meilen” (ca. 120 km)…
Die Straße wand sich über die Hügel, die alle gelb aussahen, weil das Gras so trocken war. Und es war so einsam! Wir sahen kaum andere Autos, und erst recht keine anderen Touristen mit Mietwagen.
Ein bißchen nervös wurden wir, als die Tanknadel sich immer mehr auf den roten Bereich zubewegte. Sie ging ‘runter, dann wieder hoch, wieder ‘runter… Scheinbar hing es damit zusammen, daß wir mal bergauf und mal bergab fuhren, aber auf jeden Fall waren wir nicht sicher, wie viel Benzin wir nun wirklich noch hatten. Als wir richtig unruhig wurden, schalteten wir sogar die Klimaanlage aus. Es war furchtbar heiß! Zu dem Zeitpunkt wurde mir klar, warum in Kalifornien alle Leute ein Auto mit Klimaanlage haben.
Endlich erreichten wir Buttonwillow und hielten an der ersten Tankstelle an.
In Four Corners bogen wir nach Süden auf den Highway 395 ab und fuhren bis nach Adelanto. Ab da orientierten wir uns an einem Plan von Apple Valley. Es dauerte nicht lange, bis wir die Straße und dann das Haus von Jennifer und Jason fanden.
1992 war ich auf einem Schüleraustausch in Hesperia (einem Nachbarort von Apple Valley). Fünf Wochen verbrachte ich bei Jennifer, ihren Eltern und sechs Geschwistern. Seitdem sind wir per Brief in Kontakt geblieben, aber sie war ziemlich überrascht, als ich sie vor der Reise anrief und fragte, ob wir zu Besuch kommen könnten. Sie ist seit zwei Jahren verheiratet, und sie und Jason haben einen kleinen Sohn, Jason (Jay).
Es war schön, sie nach sieben Jahren wiederzusehen und auch ihren Mann und Sohn kennenzulernen. An dem Abend haben wir aber nichts mehr unternommen, nur einen kurzen Spaziergang durch die Nachbarschaft gemacht und zum Dinner Jasons Spezial-Sandwiches (wie auch immer sie hießen) gegessen. Dann versuchten wir, einen Plan für den nächsten Tag zu machen. Es war ja Labor Day, und sowohl Jennifers als auch Jasons Familie hatten etwas geplant und uns mit eingeladen. Schließlich entschlossen wir uns, am Morgen “repelling” zu gehen, nachmittags bei Jasons Großeltern am Grillen teilzunehmen und danach bei Jennifers Eltern vorbeizuschauen.
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