USA-Reise (28. Tag)

Mittwoch, 29. September 1999

Wir standen wie immer um acht auf und frühstückten bei “Roxanne”. Dann verabschiedete sich André zu seinem Meeting bei Dave. Es war das erste Treffen von UserLand mit allen Mitarbeitern – inklusive Brent, der aus Seattle eingeflogen war, und André.

Ich wollte eigentlich das San Francisco Museum of Modern Art besuchen, für das sich André nicht so sehr interessierte, aber leider war es mittwochs geschlossen. Stattdessen beschloß ich, in den Golde Gate park zu fahren.

Golden Gate Park:

Gleich zu Beginn meines Spaziergangs kam ich am Conservatory of Flowers ganz im Osten des Parks vorbei. Es war im Erdbeben von 1989 und in Winterstürmen Mitte der Neunziger stark beschädigt worden und darum für Publikum geschlossen. Die Blumen um das Gewächshaus waren aber durchaus auch sehenswert.

Dann ging ich weiter zum Steinhart Aquarium und dem California Institute of Sciences. I wanted to visit the Aquarium because I dimly remembered it from visiting it on the exchange in 1992.

Im Aquarium kann man viele interessante Fische und anderes Seegetier anschauen. Das beeindruckendste ist aber sicherlich das Fish Roundabout. Es hat einen Durchmesser von ca. 60 m und beherbergt riesige Rochen und andere große Fische. Man gelangt auf einer spiralförmigen Rampe in das innere des ringförmigen Aquariums, und je höher man kommt, desto dunkler wird es. So kann man förmlich in die Welt der Fische eintauchen. Mir wurde beinahe schwindelig beim Beobachten der Fische, die immer im Kreis schwimmen. Es sind alles solche Fische, die in freier Wildbahn gewohnt sind, gegen die Meeresströmung anzuschwimmen, und sie tun dies auch gegen die simulierte Strömung im Roundabout.

Im dazugehörigen Terrarium stand ich übrigens Aug’ in Aug’ einem Monster gegenüber…

Bearded Monster:

Es handelt sich um ein Bearded Monster (“bärtiges Monster”), das zu den wenigen Tieren gehörte, die sich langsam genug für meine Kamera bewegten. Ich versuchte auch, einige der Fische zu fotografieren, aber ohne Blitz ist die Belichtungszeit einfach zu lang für herumflitzende Fische.

Nach dem Besuch bei den Fischen sah ich mir den Rest des California Institute of Sciences and, das auch die Life through Time- und Wild California- Ausstellungen beinhaltet. Außerdem gibt es ein kleines Kino mit Erdbebensimulation.

Vor dem Kino gibt es eine kleine Ausstellung über Erdbeben, die zeigt, wie sie entstehen, was für Vorsichtsmaßnahmen man ergreifen soll und ähnliches. Auch über “berühmte” Erdbeben gab es Informationen.

Weil es in Deutschland ja nur selten Erdbeben gibt, war ich sehr neugierig auf die Erdbebensimulation. Wo hat man sonst schon die Möglichkeit, gewissermaßen auf Kommando und vor allem ganz ohne Risiko ein Erdbeben zu erleben?

Im Film gab es weitere Informationen über Erdbeben, und von Zeit zu Zeit bebte der Kinoboden unter unseren Füßen. Die “Erdstöße” nahmen in der Stärke zu, bis der letzte schließlich der Stärke des Great Quake of 1906, dem großen Erdbeben von 1906, entsprach.

Obwohl man vorher weiß, daß der Boden beben wird, ist dieser Kinobesuch doch ein furchteinflößendes Ereignis gewesen. Mir war vorher nicht klar, wie sehr ich mich darauf verlasse, daß der Boden unter meinen Füßen eben fest ist und sich nicht bewegt. Und obwohl ich natürlich vorher wußte, daß der Boden im Kino beben wird und daß es nur eine Simulation ist, kamen die Erdstöße unerwartet und jagten mir sogar etwas Angst ein. Dadurch kann ich jetzt auch besser verstehen, wie erschreckend ein wirkliches Erdbeben für betroffene ist – besonders in der Stadt, wo die Gefahr besteht, daß um einen herum alle Bauwerke und Straßen zerstört werden.

Ich spazierte weiter durch den Park und kam am Japanese Tea Garden vorbei. Leider hatte ich aus irgendeinem Grund im Reiseführer übersehen, daß er sehr berühmt und eine der größten Attraktionen des Parks ist, und so ging ich vorbei… aber ich machte ein Foto!

Japanese Garden:

Statt in den Teegarten ging ich gegenüber ins Strybing Arboretum, einen botanischen Garten. Es gab kleine Areale mit Pflanzen aus bestimmten Gebieten der Welt, z.B. Kalifornien, Australien, Neuseeland, sowie den wunderschönen Garden of Fragrance mit duftenden Kräutern und Blumen wie Kamille, Minze und sogar Knoblauch.

Nun ging es weiter zum Stow Lake, der auf meiner Karte vom Park recht groß aussah. Umso überraschter war ich beim Anblick des Sees, dessen Fläche größtenteils von der Insel in der Mitte, dem Strawberry Hill, eingenommen wird. Man könnte auch böse sagen, der See sei ein breiter Graben um einen Berg herum.

Spät am Nachmittag nahm ich einen Bus zurück zum Union Square und ging noch ein letztes Mal einkaufen. Unter anderem kaufte ich auch ein Buch mit Rezepten der “Southwestern”-Küche, damit wir demnächst selbst so leckere Gerichte kochen können, wie wir im Café Diablo in Torrey hatten.

Ich war schon eine Weile wieder im Hotel, als André gegen halb zehn von seinem Meeting zurückkam. Wir fingen an zu packen und merkten schnell, daß wir unsere ganzen Sachen und die vielen Bücher, die wir gekauft hatten, nicht in unsere großen “Weltreise-Rucksäcke” paßten. Gut, daß ich mir am Vortag einen neuen Tagesrucksack gekauft hatte! Da paßten alle Bücher ‘rein.


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