Deutsche Welle: Massensterben durch Waffengewalt. “Der Tod durch Handfeuerwaffen zählt weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Neben den jüngsten Attacken in den Niederlanden und Neuseeland sind vor allem die USA betroffen. Oft im Zentrum der Debatte: Waffengesetze.”
“Dass es möglich ist, eine waffenverliebte Gesellschaft von strengeren Waffengesetzen zu überzeugen, zeigt das Beispiel Australien. Ähnlich wie die Attentate von Christchurch erschütterte vor mehr als 20 Jahren die Tat eines 28-Jährigen im tasmanischen Port Arthur den “großen Bruder” Neuseelands. Der Täter hatte das Feuer in einem Cafe eröffnet, im Kugelhagel seines halbautomatischen Gewehrs starben 35 Menschen. Der konservative Premier John Howard brachte im Anschluss gegen massiven Widerstand aus Politik und Gesellschaft ein verschärftes Waffenrecht durchs Parlament.
Nicht einmal zwei Wochen nach dem Massaker wurden landesweit einheitliche Regeln erlassen, die ein vollständiges Verbot von vollautomatischen und halbautomatischen Schnellfeuergewehren, Schrotflinten und “Pumpguns” und strenge Kontrollen für alle anderen Waffen einführten. Jede Waffe muss einzeln registriert und in einem Safe aufbewahrt werden. Die Gesetzesverschärfung alleine war der Regierung nicht genug. Um die Zahl der Waffen in privater Hand zu senken, kaufte der Staat etwa 650.000 Waffen von ihren Besitzern, weitere Zehntausende wurden freiwillig abgegeben und verschrottet. Das Ergebnis ist beachtlich: Die Zahl der Schusswaffen-Toten ist seitdem in Australien um die Hälfte gesunken.”