Category Archives: School and Education

Wie Kinder und Jugendliche von der Pandemie betroffen sind und was man für sie tun sollte

Synapsen. Ein Wissenschaftspodcast von NDR Info: Kinderseelen in der Pandemie. Podcast, 76min, von Korinna Hennig. Sendung vom 12.03.2021, online verfügbar bis zum 12.03.2022.

“Die Coronakrise belastet alle, auch psychisch. Doch was macht sie mit wem? Kinder sind in besonderem Maße betroffen – manchmal aber auch in besonderem Maße resilient. Und jedes Alter hat andere Bedürfnisse. Korinna Hennig spricht in dieser Sonderfolge mit dem Intensivpädagogen Prof. Dr. Menno Baumann über Studienerkenntnisse und Risikofaktoren für die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie. Er erklärt, warum man zwischen den Folgen von Pandemie, Lockdown und Quarantäne unterscheiden muss und weshalb es für viele Diagnosen noch zu früh ist. Außerdem: Welche Werkzeuge können helfen, die Schulen dauerhaft offen zu halten?”

Das Abiturlabor

Die Zeit: Mut zur Lücke. “Schüler fürchten ein Pudding-Abitur, die Bundesländer suchen eine Strategie, damit das Abitur 2021 keinen Corona-Stempel bekommt. In Rheinland-Pfalz ist das Abi schon fast vorbei. Was kann Deutschland davon lernen?” Von Hannes Schrader. Zuerst veröffentlicht in der Zeit-Ausgabe Nr. 9/2021 vom 25.02.2021.

“Ein einziges Land hat es besser: Rheinland-Pfalz. Hier gibt es kein Zentralabitur, alle Lehrerinnen und Lehrer erstellen – wie es früher auch anderswo war – die Aufgaben für ihre Kurse selbst. Und noch etwas macht Rheinland-Pfalz besonders: Die Abiturprüfungen finden immer schon im Januar statt. Die anderen Bundesländer prüfen erst ab Ende März, Bayern sogar erst Mitte Mai. Rheinland-Pfalz ist in gewisser Weise für dieses Jahr das Abiturlabor.
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In Rheinland-Pfalz, so seine Umfrage zum Deutsch-Abi im Land, haben von 6000 Schülerinnen und Schülern nur elf wegen Corona bei der Prüfung gefehlt, zwölf haben aus anderen Gründen nicht an der Prüfung teilgenommen. In anderen Jahren fehlten meist um die 40.”

Tablet statt Tafel – nicht nur in Zeiten von Corona

hr Fernsehen: Homeschooling 2.0 – Eine Schule zeigt, wie es geht. (YouTube, 30min)

“Tablet statt Tafel. Die Richtsberg-Gesamtschule in Marburg zeigt, dass Schule trotz Corona gut funktioniert. Die rund 640 Schüler und Schülerinnen besitzen alle ein eigenes iPad, die Lehrer auch. Der Austausch funktioniert jederzeit über unterschiedliche Apps.
Schulleiter Thomas C. Ferber hat schon vor der Pandemie auf Digitalität gesetzt, für eine Schule der Zukunft. Dafür setzt er mit dem Kollegium auf das Konzept „PerLenWerk“ (Personalisierte Lernumgebung mit Werkstätten). Schüler und Schülerinnen der Jahrgangsstufen 5 und 6 bekommen ein individuelles Lernangebot. Die Aufgaben finden sie in ihren iPads. Die Schüler entscheiden selbst, wann sie welches Fach machen, denn es gibt keinen festgelegten Stundenplan. Es gibt auch keine Klassen mehr, in Lernlandschaften arbeiten die Schüler selbständig mit ihren Tablets und der Lernplattform Scobees. Der Schulleiter ist der Macher, er wartet nicht auf fehlende Mittel der Landesregierung, sondern kümmert sich selbst um die Ausstattung, vom Mobiliar über ein starkes WLAN bis hin zur eigenen Lernplattform in der Schule. Und die Schule steht damit erst am Anfang, denn die Lehrkräfte entwickeln ihr neues Lernkonzept ständig weiter, auch mit Spenden aus der Wirtschaft. Die Richtsberg-Schule Marburg, eine integrierte Gesamtschule, befindet sich in einem Stadtteil wo überwiegend Menschen mit Migrationshintergrund leben, viele beziehen Hartz IV. Die Schule zeigt, dass Corona auch eine Chance für eine Schule der Zukunft ist.”

“Schutzlose Lehrer”

Deutsche Welle: Kritik an Schulöffnung: Übereilt und unvorbereitet. “Für einige Schüler geht es wieder in den Präsenzunterricht. Was die (meisten) Schüler freut, sorgt aber auch für Unmut. Die Vorwürfe: Uneinheitliche Konzepte und eine viel zu späte Diskussion über Impfungen von Lehrern.”

“Die Gefahr einer Ansteckung schwingt täglich mit beim Präsenzunterricht. Deshalb wurden mit den Öffnungen auch Rufe nach einer schnelleren Impfung der Lehrkräfte laut.

Genau darauf einigten sich dann auch am Montagabend Bund und Länder bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK). Zu jenen, die nun schneller geimpft werden sollen, zählen demnach Erzieherinnen und Erzieher in Kindertagesstätten sowie Beschäftigte an Grund- und Förderschulen. Diese sollen künftig in die Impf-Priorisierungsgruppe 2 aufgenommen werden. Den Lehrern und Erziehern soll, soweit der nötige Impfstoff in den Bundesländern vorhanden ist, ein Impfangebot gemacht werden.

Die Forderung, Lehrer beim Impfen zu priorisieren, hatte es bereits vor Wochen gegeben. Bisher war Lehrpersonal innerhalb der Impfreihenfolge in der dritten Prioritätsgruppe eingestuft. Sie konnten also voraussichtlich im Frühsommer mit Impfungen rechnen – das bedeutet das Schuljahr wäre verstrichen, ohne dass die Lehrerinnen und Lehrer geschützt gewesen wären. Durch eine Hochstufung in die zweite Prioritätsgruppe können Lehrkräfte nun bereits im Frühling geimpft werden.
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Allerdings kritisiert der Deutsche Lehrerverband, dass nur Grundschullehrer in der Impfreihenfolge nach oben rücken. Dadurch, dass Jugendliche in den Abschlussklassen ähnlich wie Erwachsene das Virus verbreiteten, seien aber auch Lehrer gerade im Präsenzunterricht bei den Abschlussklassen in den weiterführenden Schulen einem erhöhten Risiko ausgesetzt.

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sah die Überlegungen, die Impfreihenfolge zu ändern, hingegen kritisch. Denn das Infektionsrisiko sei bereits berücksichtigt worden. “Wenn jetzt Berufsgruppen noch weiter nach vorn gesetzt werden sollen, wird das Leben kosten”, sagte Brysch vor der Einigung. Es gehe aber nicht darum, dass Lehrer sich vor Ältere drängelte, entgegnete wiederum Meidinger. Der Lehrerverband habe seine Forderungen erst erhoben, als klar wurde, dass der Impfstoff AstraZeneca nicht an Ältere verimpft werde.”

“Wieder mehr Neuinfektionen”

Deutsche Welle: Corona: Mediziner fordern Alternativen zu Inzidenz-Messwert. “Hilft der starre Blick auf Inzidenzwerte wirklich bei der Corona-Bekämpfung? Führende Ärzte haben Zweifel und machen sich für ein Umdenken stark.”

“”Diese Inzidenzen bilden nicht das wirkliche Infektionsgeschehen ab”, schreiben die Amtsärzte laut Bericht. Die Inzidenzen seien von Testkapazitäten und dem Testwillen der Menschen abhängig. “Dadurch kommt es zu Schwankungen, die nicht die infektiologische Lage widerspiegeln.” Es sei ein Unterschied, ob Inzidenzen durch Cluster-Ausbrüche oder breite Durchseuchung zustande kämen und auch, welche Altersgruppen infiziert seien.

Notwendig sei eine nach Altersgruppen ausgerichtete Inzidenzanalyse als “Frühwarnsystem”. Aus dem Kreis der Amtsärzte hieß es laut “Tagesspiegel”, es sei ein “großer Unterschied”, ob eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 herrsche, alle Infizierten symptomfreie Kinder und Menschen über 80 schon durchgeimpft seien oder ob bei einer Inzidenz von 50 vor allem Risikogruppen betroffen seien. Danach müsse man die politischen Maßnahmen ausrichten.”

Deutsche Welle: Corona aktuell: Polizei durchsucht in Impfaffäre Büros von Halles OB. “Stadtchef Bernd Wiegand soll dafür gesorgt haben, dass er und einige Räte vorzeitig Corona-Impfungen erhielten. Premier Johnson will den Briten den Weg aus dem Lockdown weisen. Den USA steht ein tragischer Rekord bevor.”

“Wiegand hatte eingeräumt, bereits eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten zu haben, obwohl er noch nicht an der Reihe war. Auch mehrere Stadträte in Halle wurden bereits geimpft. Die vorzeitigen Impfungen begründete der Oberbürgermeister damit, dass übrig gebliebene Impfdosen vor dem Wegwerfen bewahrt werden sollten.

Die Staatsanwaltschaft erklärte hingegen, auch Impfreste dürften nur in der bundesweit rechtlich festgelegten Reihenfolge verimpft werden. Dies betreffe zunächst Bevölkerungsgruppen mit dem Risiko für besonders schwere oder gar tödliche Verläufe einer Coronavirus-Infektion.”