Die Welt physikalisch gesehen (H. Joachim Schlichting): Kekse Tunken zum 2. Advent.
“Einen Keks in den Tee oder Kaffee zu tunken, entspricht nicht den allgemein akzeptierten Tischmanieren. Vielleicht nur deshalb, weil dabei leicht „Unfälle“ passieren können, bei denen die weiche und anhängliche Keksmaterie an Stellen geraten kann, wo sie nicht hingehört. Denn der eingetunkte und dadurch mehr oder weniger stark aufgeweichte Keks (wenn man denn überhaupt noch von „Keks“ sprechen kann) birgt die Gefahr entweder im Getränk zu versinken, was ein späteres Auslöffeln der Kekssuppe nach sich ziehen würde, oder auf dem Wege zum Mund unter dem eigenen Gewicht zu zerfallen und vom noch harten Teil, an dem er angefasst wird, abzufallen.
In der Praxis des Tunkens geübten Menschen gelingt es zwar meistens durch eine Kombination aus wohl berechneter Eintunkzeit und wohl dosiertem Schwung die Zeit- und Kräftebilanz so auszubalancieren, dass auch der weiche Teil auf der Bahn des schiefen Wurfs bleibt und sicher den Mund erreicht.”