August 5 2000

Good luck! to Duncan for solving his height problem. clown:

It’s Your Civic Duty to Run a Weblog!

Read John Marden‘s Weblog Manifestito.

För de Plattdütschen

Angeregt durch Jörg, der mir doch glatt ein plattdeutsches Hamburger Lied für Duisburger Liedgut verkaufen wollte, habe ich mich mal nach plattdeutschen Webangeboten umgesehen.

Hier ist eine Seite mit vielen Liedern auf plattdeutsch, mit Texten und Links zu RealAudio-, Midi- oder MP3-Files der Lieder. Vielleicht ist da ja auch noch was für Dich dabei, Jörg?!

Bi Radio Bremen gifft dat Plattdüütsch Nahrichten. Nachrichten aus aller Welt, aber auf Platt.

Irgendwie finde ich, wenn man die Nachrichten auf Platt liest, nimmt ihnen das ein bißchen die Ernsthaftigkeit. Zum Beispiel ist heute zu lesen:

Stoiber un Gabriel: Woans is de vun wiet buten rechts bitokamen?

Hannover/München: De Ministerpräsident vun Neddersassen, Sigmar Gabriel/SPD, un sien CSU-Kolleeg uut Bayern, Edmund Stoiber, de wöllt sick vundaag in München drapen, ünner 4 Ogen. In eerste Reeg wöllt se över de Fraag raatslaan, woans ‘n Lüüd vun wiet rechts buten beter bikamen kann. Gabriel harr ja tostimmt, as de Bayern verlangen dään, de NPD möß verbaden warrn; man he harr ook seggt, he weer nich seker, dat ‘n dat na Recht un Gesett henkriegen kunn.
Un denn wöllt de twee ook noch över den düütschen Föderalismus un över de Europapolitik snacken.

Schon komisch, wenn die Politiker auf einmal schnacken statt zu reden.

Bei Yahoo gibt es eine eigene Kategorie Geisteswissenschaften -> Sprach- und Literaturwissenschaften -> Sprachen -> Plattdeutsch. Offenbar gibt es viele der verlinkten Seiten aber nicht (mehr?).

Hier ist das Institut för neddderdüütsch Spraak in Bremen.

Und hier ist ein ganzer Webring mit Seiten auf und über Plattdeutsch: Plattdütsch Webring.

Die ultimative Seite ist natürlich Platt Online, mit Informationen zu Sprache, Musik, Texten, Medien etc.

Für die, die nicht so gut platt können, gibt’s hier noch ein Lütt Wöörbook, ein plattdeutsches Wörterbuch mit Übersetzungen op Hochdüütsch un Ingelsch. Un Platt is wohl een egen Spraak!

Nochmal Pianos

“Außerdem scheint man sich jetzt in Weblogkreisen seine Klaviere vorzustellen.” – sagt der Schockwellenreiter. Hm, wer denn noch außer mir? Und ihm? Jeff hat sich auch gemeldet, aber mehr unauffällig in meiner Discussion Group.

Oh, klar, die NetDyslexen haben auch gleich ein paar Tasteninstrumente zu bieten. Aber alles nur elektronische, kein Klavier.

Jedenfalls besitzt Jörg ein Yamaha CP 70 Grand Piano – nicht schlecht! Ich habe schon überlegt, mir ein Clavinova anzuschaffen, weil mietwohnungsfreundlicher und leichter zu transportieren als ein richtiges Klavier… Ein netter Kompromiss wäre natürlich auch ein Midi Piano.

Im Zusammenhang mit dem spontanen Sonnenuntergangs-Wettbewerb habe ich vom Schockwellenreiter noch was gelernt: den “rheinischen Superlativ”, und das von einem Berliner! Obwohl ich jetzt schon drei Jahre in Bonn wohne, hatte ich davon doch noch nichts gehört:

“Rheinischer Superlativ: Schön -> schöner -> am schönsten -> am schönsten überhaupt.”

10 thoughts on “August 5 2000

  1. kris

    CP 70 ist sowas wie ein fender rhodes bzw. wurlitzer e-piano. nur eben groesser, schwerer und schicker.

    klaviere sind leider etwas teuer. wir kaufen nur alte billige instrument und bewahren sie fuer nachfolgende generationen. meine yc45d hat auch einen piano modus, aber der klinngt ziemlich cheesy. die orgel ist auf den fruehen 70ern und kommt recht dicht an eine hammond, aber auch an die ganzen teile von farfisa und vox.

  2. Jörg Kantel

    CP 70 ist sowas wie ein fender rhodes bzw. wurlitzer e-piano. nur eben groesser, schwerer und schicker.

    Nicht ganz, ein CP 70 besitzt Saiten, an jeder Saite sitzt ein piezokeramischer Tonabnehmer, eine echte Flügelmechanik (die Saiten werden mit Hämmern von unten angeschlagen). Ist daher das optimale Stage-Piano – wenn es nicht so schwer wäre.

    Zum Transport wird der Saitenkasten von der Mechanik getrennt, die Beine und das Pedal werden abmontiert und dann »vier Mann – vier Ecken«. (Zur Not kann man es auch zu zweit schleppen.)

    Zu Hause zum Üben kann man es daher ganz ohne Elektrik spielen (was für die Nachbarn sehr schonend ist), es klingt dann (mangels ausreichendem Resonanzkörper) wie ein etwas dünnes Klavier. Einziger Nachteil ist das Pedal, da es den gesamten Saitenrahmen hebt. Immer wenn man das Pedal losläßt, rummst halt der Kasten runter und das geht durch den Fußboden bis in die Wohnung unter mir. Und leider spiele ich viel mit dem Pedal – es übertüncht immer so gnädig Spielschwächen.

  3. Jörg Kantel

    und das von einem Berliner!

    Isch bin en’e Duisburger Jong (Wannemerort, um jenau zu sin). Es hat mich nur vor jetzt genau 26 Jahren nach Berlin verschlagen:

    als er obstoht, sät’er hat nit weh jedohn
    ja dit is en’e Duisburger Jong.

    Viel mehr vom heimatlichen Liedgut habe ich leider nicht behalten.

  4. kris

    Man lernt nie aus.

    Zum Transport wird der Saitenkasten von der Mechanik getrennt, die Beine und das Pedal werden abmontiert und dann »vier Mann – vier Ecken«. (Zur Not kann man es auch zu zweit schleppen.)

    ich habe so ein teil schonmal geschleppt. das heisst ein halbes. ich war mal stagehand als student.

  5. Andrea Frick

    Hört sich irgendwie viel schwerer an, als es auf dem Foto aussah… Wahrscheinlich täuschen die dünnen Beinchen darüber hinweg, was sie wirklich tragen.

  6. Andrea Frick

    Seltsam… ich kenne das Lied so:

    An de Eck steiht’n Jung mit’n Tüdelband

    in de anner Hand ‘n Bodderbrod mit Kees,

    wenn he blots nich mit de Been in ‘n Tüddel kummt

    un dor liggt he all lang op de Nees.

    Un he rasselt mit’n Dassel gegen Kantsteen,

    un he bitt sick ganz geheurig op de Tung.

    As he opsteiht, seggt he: “Hett nich weh don!”

    Dat is’n Klacks för so’n Hamborger Jung!”

    Und so weiter. Den ganzen Text findet man hier.

  7. Jörg Kantel

    der mir doch glatt ein plattdeutsches Hamburger Lied für Duisburger Liedgut

    Ich hab’s auch gefunden, im Kleinen dicken Liederbuch (übrigens eine gute und spannende Sammlung von Volksliedern und solchen, die es werden wollen), und es wird dort auch als Hamburger Lied geführt.

    Du siehst also, gute Lieder werden überall adaptiert

    BTW: Wie ist Dein Shortcut für den Clown?

  8. Andrea Frick

    Hätte mich jetzt nicht gewundert, wenn sich noch mehr Leute melden, die das Tüdelband-Lied als Bremer, Oldenburger, Kölner oder sonst ein Lied kennen. Ist ja nicht ganz unwahrscheinlich, daß es das überall im “platten” Raum gibt.

    Und den Clown kriegst Du so: “clown”.

    clown:

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