“Sport lässt sich wie eine Art Medikament einsetzen.”

Deutsche Welle Interview: “Wilhelm Bloch: “Sport heilt den Krebs nicht, aber…” “Die Diagnose Krebs ist ein Schock für die Patienten. Im DW-Interview erklärt Professor Wilhelm Bloch von der Deutschen Sporthochschule Köln, welchen Einfluss Sport auf die Krebsbehandlung haben kann.”

“Ein Beispiel, an dem wir hier geforscht haben, sind die natürlichen Killerzellen. Diese erkennen Tumorzellen, greifen sie an und können sie auch zerstören. Wir nennen das lytische Aktivität. Darunter versteht man, wie viele Tumorzellen von den natürlichen Killerzellen aufgelöst werden. Diese Killerzellen können allerdings unterschiedlich “scharf” sein. Die Aktivität bei diesen Zellen steigt bei Trainierten und nach dem Sport. Es gibt auch noch viele andere Zellen, die bei Krebs eine Rolle spielen und die ähnlich reagieren.
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Wir können davon ausgehen, dass unser Körper jeden Tag mit einer Menge von entarteten Zellen geflutet wird. Der Körper kommt glücklicherweise damit gut zurecht. Aber irgendwann gibt es den Punkt, an dem das nicht mehr funktioniert und sich irgendwo ein Tumorzellen-Nest festsetzt. Das kann viele Jahre schlafen, und plötzlich fängt der Tumor an zu wachsen. Wir haben zu jedem Zeitpunkt diese Bedrohung. Wenn man gewisse physische Neigungen oder genetische Veränderungen hat, kann man das mit Sport auch nicht verhindern. Ein Beispiel dafür ist Hautkrebs. Aber der Sport kann helfen, die kleinen Ereignisse einzubremsen. Dann habe ich als Patient schon sehr viel gewonnen. Wir sprechen von Wahrscheinlichkeiten: Um wie viel Prozent reduziere ich mein Risiko?”