Süddeutsche Zeitung: Der Ernstwähler. “Nico Semsrott war erst depressiv und dann einer der wichtigsten Satiriker des Landes. Jetzt macht er Politik. Und die beängstigende Frage lautet: Warum fühlt es sich an, als sollte man ihn wählen? Porträt von Jakob Biazza.”
“Über Nico Semsrott hat sogar die schwer zu beeindruckende Vice mal getitelt: “Dieser P(o)etry-Slammer zerlegt die AfD besser als Jennifer Rostock.” Vor Kurzem hat die Washington Post über Semsrott geschrieben: “Mit demselben düsteren Humor, mit dem er die Rechtsaußenpartei und ihre fatalistischen Prognosen einer islamischen Übernahme verspottet, hält er sich auch seine eigenen Dämonen vom Leib.”
In dem AfD-Zerleger-Video steht die in eine schwarze Kapuze gehüllte Alster-Leiche da und sagt mit ihrem leicht kehligen Leidens-Singsang Sätze wie: “Das ist das Spannungsfeld, in dem AfD-Wähler sich bewegen: Einerseits sind sie arm dran, andererseits sind sie schlechte Menschen.” Oder: “Die rechte Logik geht so: ‘Mir geht’s nicht so gut, woran könnte das denn liegen? Ah, vermutlich an den Leuten, die gerade erst kommen.'”
Es gibt gerade nicht viele deutsche Humoristen, die den Wahnsinn unserer Zeit pointierter analysieren als dieser Nico Semsrott.”