Daily Archives: June 11, 2000

June 11 2000

Waiting…

Oliver: “I just noticed that I did not finish the stories of Day 15 of my trip. Blast. Expect a short delay.”

This was on June 6. Oliver, we’re still waiting for Day 15 with more of your pictures!

Update: He says I ought to be patient. Okay, I am.

Almost on his way to Europe

Craig is getting ready for his trip to Germany. He’s leaving tomorrow. While he is away, Gary Frost and I are going to help out with some postings to keep his weblog, BookNotes, going.

André and I are going to meet Craig at Koblenz on Wednesday.

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Künstliche Sprache

Heute in der Zeit unter der Rubrik “Stimmt’s?”:

Die Hannoveraner sprechen das reinste Deutsch

Angeblich sprechen die Hannoveraner das reinste – sprich dialektfreieste – Deutsch und kommen dem Hochdeutschen am nächsten. Stimmt’s? – Mark Lückermann, Darmstadt

Stimmt. Allerdings nicht “von Natur aus” – sie haben es sich mühsam vor etwa 200 Jahren antrainiert.

Das, was wir heute als Hochdeutsch bezeichnen, ist nämlich eine Kunstsprache, die aus keinem der deutschen Dialekte hervorgegangen ist, erzählt Herbert Blume, Sprachwissenschaftler an der TU Braunschweig. Hochdeutsch ist nichts weiter als der Versuch, das seit dem späten Mittelalter einigermaßen vereinheitlichte geschriebene Deutsch auszusprechen.

Noch bis Ende des 18. Jahrhunderts galt das “Meißnische” als das Nonplusultra der deutschen Hochsprache, was vor allem auf die literarische Blüte Sachsens zurückzuführen ist. Aber irgendwann merkte das Bürgertum in den großen Städten, dass die Sachsen doch ihre phonetischen Schwierigkeiten hatten, vor allem bei der Differenzierung zwischen b und p, g und k, d und t. Der imagemäßige Abstieg des sächsischen Dialekts begann.

Und es stellte sich heraus, dass das Plattdeutsche der Niedersachsen (deren kulturelles Zentrum damals noch Braunschweig war und nicht Hannover) über den besten Vorrat an Lauten verfügte, um das Schriftdeutsch wiederzugeben. In den norddeutschen Städten schaffte es das neue Hochdeutsch schnell, den Dialekt fast völlig zu verdrängen. Um 1790 riet schließlich der Schriftstellers Karl Philipp Moritz den Berliner Damen, denen er das feine Sprechen beibringen sollte, sich die Braunschweiger und Hannoveraner zum Vorbild zu nehmen.

So ganz perfekt sind aber auch die Niedersachsen nicht: Wenn sie “Fluch” sagen, kann durchaus der “Pflug” gemeint sein.

Ich wußte das gar nicht, obwohl ich mich auch zu den Hochdeutschsprechern zähle. André ist allerdings noch 100 km näher an Hannover aufgewachsen als ich – aber er spricht Kirsche mehr wie “Kürsche” aus…

Übrigens: Zu “Stimmt’s?” gibt es auch ein Online-Diskussionsforum mit vielen interessanten Themen.