Diese Woche in der Zeit
Porträt: Im Chor der Gehörlosen. “Die Linguistin Helen Leuninger erforscht Gebärdensprache und kämpft für deren Anerkennung als eigene Sprache.” Von Annette Lessmöllmann.
Schule: Die neue Zeitrechnung. “Nicht alle Lehrer arbeiten gleich viel: Deutsch erfordert mehr Aufwand als Sport. Ein neues Arbeitszeitmodell soll die Schieflage ausgleichen.” Von Martin Spiewak.
Das Problem an diesem System ist nur, dass sich keiner traut zu entscheiden, wer an einer Schule zu wenig arbeitet. Woher soll man also die Entlastungsstunden für die Kollegen nehmen, die viel arbeiten?
Alternativszenario: Zwischenstopp eines Überfliegers. “Cem Özdemir war schon immer schnell: Mit 15 bei den Grünen, mit 32 innenpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, mit 36 Rücktritt von Amt und Mandat. Jetzt zieht er Bilanz – und denkt über einen Neustart nach.” Von Mark Spörrle.
Ich habe einen Traum: “Ingrid Noll, 67, wurde als Tochter eines deutschen Arztes in Shanghai geboren und verbrachte die ersten 14 Jahre ihres Lebens in China. 1949 kehrte ihre Familie nach Deutschland zurück. Sie besuchte ein katholisches Mädchengymnasium, studierte Germanistik und Kunstgeschichte, dann kümmerte sie sich 30 Jahre lang um die Erziehung ihrer drei Kinder und um die Arztpraxis ihres Mannes. Im Alter von 55 Jahren veröffentlichte sie ihren ersten Kriminalroman: »Der Hahn ist tot« wurde prompt ein Bestseller. Fünf weitere Bücher folgten. Ihre Mordgeschichten voll düsterem Humor haben Ingrid Noll zur auflagenstärksten Kriminalautorin deutscher Sprache gemacht. Hier träumt sie von ihren beiden konkurrierenden Lebensentwürfen: als Mutter und als Schriftstellerin.”
Erlebnis: Eiskalte Schweden. “Ein Schlittschuhmarathon von Uppsala nach Stockholm? 80 Kilometer am Stück? Eigentlich kein Problem – wenn der alte Wikinger-Wasserweg mal zufriert. In diesem Jahr war es so weit.” Von Wolfgang Gehrmann.
Jugendkriminalität: ‘Klauen ist uncool’. “Es muss nicht immer gleich das Jugendgericht sein. In Bayern bringen Schüler jugendliche Straftäter wieder auf den rechten Weg – unter den Augen der Staatsanwaltschaft.” Von Arnfrid Schenk.