USA-Reise (21. Tag)

Mittwoch, 22. September 1999

Wir standen um sieben Uhr auf, hatten Sandwiches zum Frühstück und fuhren los in Richtung Westen. Wir wollten Yosemite heute so nah wie möglich kommen.

Auf der Interstate 15 ging es nach Las Vegas, dann auf dem Highway 95 nach Norden. Am Nachmittag erreichten wir die Grenze zwischen Nevada und Kalifornien und mußten an einer Station des Department of Agriculture einige Fragen beantworten. Wo wir herkämen? Deutschland. Nein, jetzt gerade? Ach so, Utah. Ob wir Früchte, Gemüse oder lebende Tiere dabeihätten? Nein, nein, nein. Okay, wir dürfen einreisen. Seltsam…

Gegen halb fünf erreichten wir Lee Vining und das Mono Lake Tufa State Reserve. Wir suchten uns ein Zimmer für die Nacht und fuhren dann zum Mono Lake. Es gab ein nagelneues Besucherzentrum, aber es hatte schon geschlossen. Immerhin gab es draußen aber Anschlagbretter mit Informationen. Es gab auch einen kleinen Spazierweg mit Informationen zu den Pflanzen am See

Mono Lake Overview:

Die Atmosphäre am See war eigenartig. Es war sehr still, keine anderen Touristen waren zu sehen, und wegen der dicken Wolken war es schon fast dämmrig. Der See selbst mutet fast außerirdisch an.

Wir besuchten die South Tufa Area nahe Lee Vining. Dort konnte man direkt bis ans Ufer gehen, wo der Sand voller kleiner schwarzer Fliegen saß. Mit jedem Schritt scheuchte man ganze Wolken von ihnen auf wie Staub. Die Luft roch seltsam nach Salz und Algen, aber ganz anders als am Meer.

Und das Tufagestein war das außergewöhnlichste an der Landschaft. Die sichtbare Tufasteine wurden unter der Wasseroberfläche geformt, bevor die Seeoberfläche sank.

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts lag der Seelevel noch 40 Fuß (ca. 13 m) höher als heute. Seit 1941 leitet Los Angeles das Wasser von vier der fünf Zuflüsse des Sees um. Dadurch senkte sich der Wasserspiegel, und der Salzgehalt des Wassers verdoppelte sich. Diese Entwicklung gefährdete das Ökosystem des Sees, der ein Rastplatz für Hunderttausende Zugvögel ist und Krabben und Algen beherbert, die einzigartig auf der Welt sind. Dies sind einige der Gründe dafür, daß der See geschützt bzw. regeneriert werden muß. 1994 wurde beschlossen, den Wasserspiegel in den folgenden 20 Jahren wieder um 17 Fuß (ca. 6 m) anzuheben – nicht ganz bis zum Ausgangslevel, aber immerhin.

Weil der Wasserspiegel dann unter dem von 1941 liegen wird, bleibt der Tufastein sichtbar. Er besteht aus Kalziumkarbonat, das folgendermaßen gebildet bzw. abgelagert wird: Kalziumhaltiges Süßwasser aus unterseeischen Quellen vermischt sich mit dem Karbonathaltigen Wasser des Sees, beide Mineralien verbinden sich und bilden die eigenartigen Formen des Tufagesteins. Durch das Sinken des Wasserspiegels sind die Steine jetzt sichtbar, wachsen aber nicht weiter.

Mono Lake Tufa:

Bevor es dunkel wurde, besuchten wir noch den Panum Crater (einen Vulkankrater) in der Mono Basin National Forest Scenic Area, aber viel gab es nicht zu sehen…

Wir fuhren dann nach Lee Vining zurück, als es dunkel war, und aßen bei Nicely’s zu Abend. Dann ging es ins Bett. Morgen fahren wir über den Tioga-Paß nach Yosemite!


Zurück | Weiter

Index | Kamera | Reiseroute

1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 | 20 | 21 | 22 | 23 | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 | 30